Urlaub auf der DDR Osteeinsel Hiddensee

In der DDR war die Insel Hiddensee ein Grenzgebiet. Schließlich lagen zwischen ihr und dem Nato-Land Dänemark nur wenige Kilometer. Deshalb wurden sowohl Urlauber wie auch Einwohner von Hiddensee von den Staatsgenossen genau beobachtet. Doch die Insel war für viele DDR-Bürger ein Stück Freiheit vom kontrollierten Alltag – zumindest für einige Wochen im Sommer.

Private Unterkünfte - Fehlanzeige

Auch wenn man die Insel zu DDR-Zeiten nur mit einer Fähre erreichte, mussten Urlauber kein Visum stellen. Doch um Urlaub auf Hiddensee machen zu können, mussten sie eine Unterkunft nachweisen. Da fing das Problem meistens schon an. Denn die meisten Urlaubsquartiere waren längst verstaatlicht und nur wer Vitamin B besaß oder Materialien anbot, die in der demokratischen Republik nur schwer zu bekommen waren, konnte auf eine Unterkunft hoffen. Komfort gab es allerdings nicht. Aber das war den meisten Urlaubern egal. Denn Hiddensee war ein Stückchen Freiheit.

Das haben sich auch die Andersdenkenden und Künstler der DDR gedacht und verbrachten mit Saisonjobs die Sommermonate auf der Insel. Dass sie dabei noch mehr beobachtet wurden als ohnehin schon, störten die wenigsten Touristen.

Verbote überall wo man hinsah

Nicht nur der Mangel an passenden Quartieren war auf Hiddensee Gang und Gebe. Auch die vielen Verbote waren irgendwie einzigartig. So durften Urlauber zwar ihre Luftmatratze zum Strand mitnehmen, aber nicht mit ins Wasser. Schließlich könne man ja mit ihr Richtung Dänemark schwimmen. Und nachts durfte auch niemand an den Strand – höchste Fluchtgefahr befürchtete der Staat.
 
Doch wie schon zu DDR-Zeiten konnte Hiddensee etwas einzigartiges bieten: Ruhe und Erholung. Wilde Partys und Diskotheken findet man auf der Insel nicht. Dafür eine traumhaft schöne Landschaft, Gastfreundschaft sowie Sonne, Strand und Meer. Genau das war es auch, weshalb man auch in der Zeit der DDR all diese Strapazen aufnahm. Denn Hiddensee ist bis heute ein kleines Paradies fernab vom hektischen Alltag.

Foto: © amandare - Fotolia.com